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0-Euro-Schein soll Kassen füllen

Der neueste Werbe-Clou für das Finsterwalder Sängerfest schlägt ein, bevor er da ist.

Nicht nur musikalisch überwindet das Sängerfest immer öfter Grenzen. 2018 kommt sogar ein Männerchor aus Norwegen, um in Finsterwalde zu singen. Jetzt wirds auch werbetechnisch europäisch. Dafür werden die Sammler ganz gewiss sorgen. Denn: Zum Finsterwalder Sängerfest 2018 gibt der Sängerfestverein als Organisator eine 0-Euro-Banknote heraus  erstmalig in diesem Jahr und nur in diesem Jahr, wie es heißt. Die Stückzahl ist limitiert.

Damit befindet sich das Finsterwalder Sängerfest in einer Reihe mit Berliner Schloss, Kölner Dom und Reformationsjubiläum. Der Grundgedanke der Souvenirscheine ist, der jeweiligen touristischen Stätte oder Veranstaltung mehr Aufmerksamkeit und damit höhere Umsätze zu verschaffen, so kulturelles Erbe zu erhalten, aufzuwerten und zu fördern. Inzwischen sind die Scheine bei Touristen und Sammlern heiß begehrt. Ausgangspunkt war die Idee eines französischen Geschäftsmannes. Nach Frankreich und Monaco (2015) eroberten die 0-Euro-Scheine Deutschland, Belgien und Spanien. Weitere Länder kamen im vergangenen Jahr hinzu. Mittlerweile planen selbst nicht Euro führende Staaten eigene Ausgaben.

Für das Finsterwalder Sängerfest hatte Angela Schmidt die Idee. Die Finanzchefin des Vereins hatte in der Zeitung vom 0-Euro-Schein gelesen und Kontakt zur Firma ­EuroSchein Souvenir GmbH aufgenommen. Wir haben in unserer Arbeitsgruppe Finanzen beschlossen, dass wir das Risiko eingehen. Schließlich müssen wir ja in Vorkasse gehen, erklärt sie. Mehrere Finsterwalder Motive  von Angela Schmidt selbst fotografiert  wurden zur Auswahl gestellt. Die Firma pickte sich das Sängerlieddenkmal heraus. Eine Auflage von 10 000 Stück ist in Auftrag gegeben.

Auf seiner Internetseite schreibt der Sängerfestverein: Jeder Souvenirschein verfügt über die authentischen Sicherheitsmerkmale der Euro-Bank­noten und ist dank individueller Seriennummer ein echtes Unikat. Die Scheine werden exklusiv in der Wertpapierdruckerei Oberthur personalisiert.

Kaum, dass das Vorhaben ausgesprochen war, begann sofort der Run auf die Scheine. Dabei werden die vermutlich erst zum Sängerfest erhältlich sein. Wir haben jetzt schon 300 Bestellungen vorliegen, sagt Angela Schmidt. Deshalb soll es in Kürze unter www.finsterwalder-saengerfest.de einen Online-Shop  geben.

Verkauft wird der Souvenirschein mit dem Nennwert null Euro für 2 Euro. Denn er soll helfen, das Sängerfest 2018 zu finanzieren. Auch Zollstöcke mit zwei neuen Motiven wird es geben, ­außerdem Armbänder, Polo-Shirts, Lose und Festschriften. Nach jetzigem Stand wird das diesjährige Sängerfest 265 000 Euro kosten. Aber noch seien nicht alle Posten exakt benannt, so die Finanzchefin. Steigende Kosten in allen Bereichen treiben die Summe nach oben. Wir kämpfen noch um die Finanzierung, sagt Angela Schmidt. Großartig sei in diesem Jahr die Unterstützung von Sponsoren, auch neuen Sponsoren, und sehr vielen Privatleuten. Die Spendentafel auf dem Markt ist schon gut gefüllt, freut sich Angela Schmidt. Vom Land Brandenburg, der Stadt Finsterwalde und dem Landkreis Elbe-Elster kommen Zuschüsse, die in Summe etwa acht Prozent der Gesamtkosten für das dreitägige Fest ausmachen. Die Sparkasse Elbe-Elster und die Stadtwerke Finsterwalde helfen uns großartig, betont Angela Schmidt. Dennoch heißt es noch ein paar Tage Klinken putzen und Geld einwerben.